Systemische Analyse des Wertschöpfungspotentials heimischer Proteinträger in der ökologischen Monogastrierfütterung
In einem Verbundprojekt der Fachgebiete Tierernährung und Tiergesundheit sowie Betriebswirtschaft mit der Bioland Beratungs GmbH wurde untersucht, welche Potentiale heimischen Proteinträgern, einschließlich der Luzerne, im Hinblick auf die Erreichung ökologischer Ziele und einer gesteigerten Wertschöpfung bei der Fütterung von Monogastriern beigemessen werden können. Die Potentiale wurden anhand der Rahmenbedingungen von 56 ökologisch wirtschaftenden Betrieben mit Schweine- (36) und Geflügelhaltung (20) ausgelotet.
Die betrieblichen Ausgangssituationen waren bezüglich des Einsatzes heimischer Proteinträger, der Datenverfügbarkeit, des Leistungsniveaus, der bedarfsgerechten Nährstoffversorgung sowie der Wirtschaftlichkeit sehr heterogen. Die Nährstoffgehalte der untersuchten Futtermittel schwankten beträchtlich und wichen zum Teil erheblich von Tabellenwerten ab. Nur 19 % der Projektbetriebe gaben an, zumindest einmal jährlich die Einzelkomponenten ihrer Futterrationen analysieren zu lassen. Während einige Betriebe auf Basis einer bedarfsgerechten Fütterung sehr gute tierische Leistungen mit geringen Tierverlusten realisierten, entsprachen viele Betriebe nur teilweise den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung nach einer bedarfsgerechten Versorgung der Tiere in ihren jeweiligen Entwicklungsphasen.
Unter Einsatz heimischer Proteinträger konnten für alle Tierarten Optimierungsstrategien erarbeitet werden, die in allen Entwicklungsphasen eine bedarfsgerechte Versorgung mit 100 %-igen Öko-Futter ermöglichten. Durch die Optimierungen errechneten sich für 85 % der Betriebe höhere Deckungsbeiträge als in der Ausgangssituation.
In einer Fokusgruppe wurde mit Stakeholdern ein Konzept zur Nutzbarmachung von Luzerne diskutiert, das über eine Qualitätsdifferenzierung Handlungsspielräume und Lösungsansätze für die Nutzung bei verschiedenen Nutztierarten eröffnet. Die Potentiale von Luzerne und ihr Beitrag zu einer 100%-igen Biofütterung erschließen sich erst bei Gewährleistung definierter Qualitätsstufen, die allerdings mit relevanten ökonomischen Vorteilen einhergehen können.
Abschlussbericht