Dr. Susanne Hoischen-Taubner

Doktorin der Agrarwissenschaften
M. Sc. (Pferdewissenschaften), Dipl-Ing. (FH) Landbau

Dr. Susanne Hoischen-Taubner

Doktorin der Agrarwissenschaften
M. Sc. (Pferdewissenschaften), Dipl-Ing. (FH) Landbau

Wissen zur Anwendung bringen


... „die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. [...] Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen jedoch immer an Personen gebunden. Es wird von Individuen konstruiert und repräsentiert deren Erwartungen über Ursache-Wirkungs- Zusammenhänge.“



Handlungswissen ist personengebunden


Es exisitieren vielfältige Definitionen und Konzepte zum Begriff “Wissen”, die aus der Perspektive verschiedener Fachdisziplinen jeweils unterschiedliche Aspekte beleuchten. Die Auseinandersetzung mit dem Begriff ist bedeutsam, wenn der Erfolg des “Wissenstransfers”, d.h. die Umsetzung oder gar Wirksamkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen in der realen Welt - der Praxis - hinterfragt wird.

Bedeutsam ist die Unterscheidung von explizitem und implizitem Wissen. Ersteres ist als Verfügungswissen um Ursachen, Wirkungen und Mittel in unserer Wissensgesellschaft in zunehmendem Maß verfügbar. Es findet sich z.B. in gedruckter Form in Büchern und Fachartikeln.

Impizites Wissen meint das personengebundene Wissen, das z.B durch persönliche Überzeugungen, Erfahrungen und Wertesysteme beeinflusst wird. Das implizite Wissen bildet den subjektiven Hintergrund, vor dem Informationen aufgenommen und so zu Wissen werden. Implizites Wissen befähigt zum Handeln (Handlungswissen).

Den Bedarf an Wissen fördern


Voraussetzung dafür, daß (neue) Erkenntnisse aus der Forschung in die praktische Umsetzung kommen ist also, dass dieses Wissen subjektiv verstanden und verinnerlicht wird. Dazu muss ein subjektiver Bedarf an diesem Wissen bestehen.

Damit endet die Verantwortung für den  Prozess des Wissentransfers, der sich für die Wissenschaft aus der Frage nach dem Nutzen öffentlich geförderter Forschung ergibt, nicht mit der Externalisierung, also der Verfügbarmachung der Forschungsergebnisse. 

Im Verständnis der Agrarwissenschaft als Systemwissenschaft (vgl. DFG, 2005) muss auch die Frage gestellt und beantwortet werden, wie unterschiedliche Systemebenen adressiert und gestaltet werden können, um die (gesellschaftlich) gewünschten Ziele zu erreichen.

Um Veränderungen zu erreichen - und darum muss es gehen, wenn es mit der anwendungsorientierten Forschung ernst gemeint ist - muss das Umfeld der (Betriebs-)Systeme so gestaltet werden, dass die erwünschten Veränderungen entstehen können.